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Pressemitteilung zur LSK 2011
Die Konferenz für alle Schülerinnen und Schüler Berlin
Berlin, 15.03.11
Am 17. März 2011 lädt die LandesSchüler*innenVertretung Berlin (LSV) zur berlinweiten LandesSchüler*innenKonferenz (LSK) in die TU Berlin ein. Nach dem Motto der UNO, die das Internationale Jahr der Jugend ausgerufen hat, werden ab 10.30 Uhr alle Schülerinnen und Schüler berliner Schulen eingeladen über „Dialog und gegenseitiges Verständnis“ zu diskutieren. Dabei wird es aber nicht nur um Selbstorganisierung in Schule und Alltag gehen, sondern auch das Ende der Wehrpflicht und die Bedeutung der berliner Schulreform diskutiert.
Ab 10.30 Uhr werden sich in der Technischen Uni Berlin am Ernst-Reuter-Platz Schüler*innen versammeln und die Konferenz gemeinsam gestalten. Neben vorbereiteten Workshops zu Themen wie „Bundeswehr in der Schule“, „Was wird aus dem Doppeljahrgang?“, „Ist anderes Lernen möglich?“ und „Herrschaft in der Schule“, ist die Konferenz vor allem ein Raum, der von den Schüler*innen selbst gefüllt wird.
„In Zeiten, in denen Lehrpläne immer enger gestrickt werden, Klassen und Schulen zusammengelegt werden und Zukunftsperspektiven ungewisser erscheinen, ist die LSK ein Freiraum für uns Schüler*innen, in dem wir die Möglichkeit haben, uns über die Themen auszutauschen, die uns etwas angehen“, sagt Landesschülervertreter Jérôme L.
Die LSK ist zudem eine Plattform, auf der sich Schüler*innen, die ähnliche Erfahrungen an ihren Schulen gemacht haben, schulübergreifend vernetzen und organisieren können. Hier können aus den Diskussionen gemeinsame Projekte entstehen und Impulse zur Veränderung von Schule und Gesellschaft gegeben werden.
Details zu Themen und Programm finden sich auf bildungswerkstatt.blogsport.de .
Pressemitteilung Bundeswehr raus aus den Schulen
Bundeswehr raus aus den Schulen!
Berlin, 20.6.10
Der Protest gegen die Zusammenarbeit von Militär und Schulleitungen wird lauter. So hat sich in Berlin ein neues Bündnis aus Eltern, Schüler*innen und antimilitaristischen Initiativen zusammengeschlossen, welches unter dem Motto „Schule ohne Militär“ u.a. zu Protesten gegen die Besuche von sogenannten Jugendoffizieren in Schulen aufruft. Konkret wird zu Veranstaltungen am 24.06.10 vor die Melanchthon-Oberschule in Berlin-Hellersdorf und am 28.06.10 vor die Alfred-Wegener-Oberschule in Berlin-Dahlem mobilisiert.
„Es rollt eine großangelegte Offensive der Bundeswehr durch die Klassenzimmer der Bundesrepublik, der wir uns entgegenstellen!“ so Jerome L. von der LSV Berlin, schließlich habe die Bundeswehr enormen Bedarf an qualifiziertem Personal, so Herr Ehlers.
Allein im vergangenen Jahr mussten 3.790 Schüler*innen an Informationsvorträgen teilnehmen. Allerdings werden vorallem totsichere Karrierechancen beworben. Doch die Bundeswehrwerber reden weder über Sinn und Unsinn von Krieg noch über das Töten und Getötetwerden . Es sieht aus als würde die Bundeswehr die hoffnungslose Lage vieler Jugendlicher auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz ausnutzen. Ein von ihnen durchaus erwünschter Nebeneffekt ist, dass sie in den Schulen mit der Werbung für die Bundeswehr gleichzeitig Propaganda für den Krieg machen. Diese Verknüpfung ist in den Schulen allerdings verboten, wie eine Studie des Bundestages ergeben hat, die von der Partei Die Linke in Auftrag gegeben worden war und bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Stefan Liebich/MDB und der LSV Berlin vorgestellt worden war. In dieser Studie wird eindeutig festgestellt, dass die einseitige Beeinflussung der Schüler*innen, auch durch die Bundeswehr, nicht zulässig ist. Die LSV Berlin ruft alle Eltern auf, ihre Kinder für diese schulische Veranstaltung freizustellen und nicht zuzulassen, dass ihre Kinder zu Mördern gemacht werden und der Job an der Waffe legitimiert wird.
„In der ganzen Welt gibt es vielfältige Friedensprozesse, über die wir mehr erfahren wollen – aber in unsere Schulen kommt das Militär!“ stellt Jerome L., von der LSV Berlin, fest. Und Ben G. von der LSV Berlin sagt, dass „nicht nur in der Schule endlich klar gestellt werden muss, dass Krieg etwas schreckliches ist!“
Killerspiele und die sogenannten „Hassrapper“ sollen Schuld sein an Amokläufen und gewaltbereiten Jugendlichen ,welchen es meist nur an Artikulation fehlt. Verboten werden sollen verbal geäußerte Gewaltphantasien oder virtuell auf dem Bildschirm entwickelte Gewaltszenarien. Diese Gewalt im Kopf soll für Jugendliche derart gefährlich sein, dass gerade aus den Reihen der CDU immer wieder Verbote gefordert werden. Wenn es aber darum geht Jugendliche auf den tatsächlichen Kampfeinsatz vorzubereiten, auf das wirkliche Töten von Menschen, scheinen die Bedenken in Luft ausgelöst. „Die schweren traumatisierenden Folgen, die Krieg immer zur Konsequenz hat, werden hier ignoriert und die Psyche von Jugendlichen und nicht zuletzt auch das Leben der Jugendlichen selbst dem Krieg für die vermeintliche gerechte Sache geopfert“, stellt Janis W. von der LSV Berlin fest. Auch Esra Martin schrieb einen kritischen Beitrag zu diesem Thema, in dem sie klar fordert: „Keine Propaganda in der Schule!“
Außerdem sind diese Kriege eine finanzielle Belastung, die von allen getragen werden muss. „Wir sind nicht bereit Einsparungen und Kürzungen in allen sozialen Bereichen hinzunehmen und trotzdem Kriege bezahlen zu müssen!“, so Micha S. von der LSV Berlin. So würde die sofortige Beendigung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr den Bundeshaushalt um jährlich etwa eine Milliarde Euro entlasten. Der Verzicht auf das selbst von sogenannten Fachleuten unsinnig bezeichnete mobile Luftverteidigungssystem würde weitere 4 Milliarden Euro einsparen.
Wir wollen der Bundeswehr nicht das “Feld” überlassen und rufen alle Schüler*innen, Bildungsaktivist*innen, Lehrer*innen, Eltern, Friedensbewegte und Antimilitarist*innen zum Protest gegen diese Bundeswehrveranstaltungen auf.
24. Juni 2010 Melanchthon-Oberschule
28. Juni 2010 Alfred-Wegener-Oberschule
Kontakt
briefkasten at lsv-berlin.de
Tel. 030 / 4985 3252
Pressemitteilung Schulreform
LSV Berlin weist die halbherzige Bildungsreform des Berliner Senates zurück
Berlin, 22.01.10
Am 14.Januar hat das Abgeordnetenhaus von Berlin die berlinweite Einführung der sogenannten Sekundarschule beschlossen. Die bisherigen Haupt,- Gesamt- und Realschulen werden ab dem kommenden Schuljahr unter dem neuen Namen geführt. Die LSV Berlin begrüßt zwar, dass endlich Forderungen der Schüler*innen, die sie in den letzten Jahre durch Streiks und vielfältige andere Aktionen in die Öffentlichkeit getragen haben, aufgegriffen werden, so sollen zum Beispiel die Klassen kleiner werden und die Ganztagsangebote ausgeweitet werden, aber eine der Hauptforderungen bleibt unerfüllt: Eine Schule für alle!
Durch die Einführung der Sekundarschule wird eine Verschärfung der Konkurrenzsituation der Schüler*innen bewirkt und durch die Weiterführung des Gymnasiums die weitere Elitenbildung gefördert. „Dies hat nichts mit einem Miteinander Aller beim Lernen zu tun“, so Jerome Lombard von der LSV Berlin, selbst Schüler auf einem Gymnasium. Er bedauert, dass es bereits frühzeitig eine Auslese nach den finanziellen Möglichkeiten der Eltern gibt. „Wenn Akademiker*innenkinder fünfmal bessere Chancen haben das Gymnasium zu absolvieren, als Kinder, deren Eltern als Arbeiter*innen gelten, ist doch klar, wer auf welcher Schule anzutreffen sein wird!“ beschreibt Micha Schmidt, ebenfalls von der LSV Berlin, die Situation. Sönke Goldsweer von der LSV und Vorsitzender des BSA Neukölln weist daraufhin, dass durch die bloße Zusammenführung der Schulen noch lange nicht die Qualität des Unterrichtes verbessert wird. „Solange es um bloßes Auswendiglernen bis zur nächsten Klausur oder Klappehalten im Unterricht geht, bleibt das Ganze ein Etikettenschwindel!“ so Sönke Goldsweer.
Die Proteste der Schüler*innen haben die regierenden Parteien dazu gebracht, Veränderungen anzupacken. Das erkennt die LSV durchaus an. Aber noch immer gibt es das Turbo-Abi und Auslese nach ökonomischen Interessen. Selbst Hamburgs CDU-Bürgermeister Ole von Beust hat ein mehrgliedriges Schulsystem als ständisch gebrandmarkt. Viele Lehrmaterialien sind hoffnungslos veraltet und viele Lehrer*innen unterrichten nach pädagogischen Konzepten aus längst vergangenen Tagen. So ließe sich die Problemliste immer mehr erweitern. Auch hinkt die Idee, dass die Sekundarschulen als Ganztagschulen Angebote bis 16:00 liefern sollen, hinter der Realität her: Viele Schüler*innen sind jetzt bereits bis nach 16:00 Uhr in den Schulen – aber im Unterricht! Da bleibt kaum Zeit für selbstbestimmte Arbeitsgemeinschaften oder auch jugendgemäße Freizeitgestaltung mit Freunden.
Mit viel Getöse wurde eine Reform beschlossen, die nach Meinung der LSV Berlin den Namen nicht wert ist. Anstatt den großen Wurf zu machen und mit den vielen Millionen, die nun in die Hand genommen werden müssen (woher die bei der hohen Verschuldung des Landes kommen sollen ist ja auch noch nicht gänzlich geklärt; aus den Konjunkturpaketen der Bundesregierung wird sich nicht alles bezahlen lassen) die Schule zu einem wirklichen Lebensraum für Lernende zu machen, wird ein zaghafter Schritt versucht, der nicht viel mit den Anforderungen der kommenden Jahre zu tun hat.
Die LSV Berlin fordert eine Schule für alle und selbstbestimmtes Lernen!
Kontakt
briefkasten at lsv-berlin.de
Tel. 030 / 49 85 32 52
Lösung der Schulproblematik?
Lösung der Schulproblematik?
Berlin, den 28. Mai 2006 – Es gibt ja in der Politik oder in der Presse heute gemeinhin viele Meinungen über notwendige Veränderungen in der Schule. Doch sind Ethikunterricht, Ganztagsschule oder Kopfnoten die Lösung?
Worauf es in Wirklichkeit ankommt kann nur einer einschätzen: Der Schüler selbst.
Dies war auch der Tenor der Landesschülerkonferenz (LSK 2006) am vergangenen Mittwoch: Die Mitbestimmung der Schüler an Schulgesetz und Schulleben ist unerlässlich. Nur durch die Beteiligung der Schüler kann eine nachhaltige Schulreform mit Erfolg stattfinden.
Die Schüler, die am Mittwoch bei der LSK waren, wollen diesen Prozess selbst mitgestalten.
Die Landesschülervertretung Berlin verantstaltete Diskussionsforen, Workshops und Projektgruppen, die sich mit Problemen der Berliner Schulen und der Schülervertretungsarbeit befassten. Ziel war es, die Meinung der Schüler über die Schlagworte aktueller Schulpolitik festzuhalten und Visionen für eine neue selbstbestimmte Schule zu entwickeln.
Mitbestimmung der Berliner Schüler war dabei ein wichtiger Aspekt. Die Schüler sprachen sich für ein gleichberechtigetes Miteinander in der Schulkonferenz aus. Auch das Konzept der Ganztagsschule wurde heftig diskutiert.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mussten sich Politiker großer Parteien und deren Jugendverbänden Kritik und den Fragen der Schüler stellen. Doch konnten bei Weitem nicht alle Probleme besprochen werden, was wiederum zeigt, wieviel Gesprächsbedarf zum Thema Schule zwischen Politikern und Schülern noch besteht.
Um diesen Dialog fortzusetzen und um die Konzepte der LSK weiterzuentwickeln, wurde am Abend ein neuer Landesvorstand der Landesschülervertretung gewählt. „Ich denke, dass ein sehr guter Vorstand gewählt wurde, welcher seinen neuen Aufgaben gewachsen sein wird.“, kommentierte Benjamin Ritter, Vorstandsmitglied, die Wahl.
Bei einer Klausurtagung am darauf folgenden Wochenende einigte sich der Landesvorstand auf eine klare Vision des zukünftigen Schulsystems.
Ziel ist es in absehbarer Zeit eine Einheitschule bis zur 10. Klasse für alle Schüler Berlins zu konzipieren. Diese Schule soll freies Lernen und Denken endlich möglich machen, Probleme wie Integration von Kindern mit Migrationshintergrund leichter bewältigen und Chancengleichheit in der Bildung sichern.
Damit ein indivduelles Lernen möglich wird, soll die Klassenstruktur aufgelöst werden.
Dies wollen wir unter anderem durch das Konzept der „offenen Räume“ und dem jahrgangsübergreifenden Unterricht erreichen. Dazu Claudia Schönsee, Vorstandsmitglied: „Schule ist ein Mittelpunkt unseres Lebens. Deshalb muss Schule Lebensraum werden und nicht länger reine Lerninstitution bleiben.“
Diese Vision befindet sich in der Entwicklung und soll in einem Konzeptbuch veröffentlicht werden.
Wer an der weiteren Diskussion interessiert ist, kann sich auf www.lsv-berlin.de informieren und dort kräftig mitmischen.
Rückfragen: Benjamin Ritter, Mobil: 0179-9910043, ben at lsv-berlin de